Dienstag, Donnerstag und Sonntag, jeweils von 15.00 bis 18.00 Uhr. Mai und Juni, Oktober und November geschlossen
Führungen für Gruppen und Schulklassen auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Voranmeldung jederzeit möglich.
Wenn vom Arlberg die Rede ist, haben wir Bilder vor Augen, die mit Tourismus und Skilauf zu tun haben und die seit Jahrzehnten durch werbewirksame Kampagnen verbreitet werden. Die Wenigsten stellen sich dabei vermutlich noch die Frage, was denn dieser Arlberg eigentlich genau ist, nämlich ein Pass, genau genommen also gar kein Berg, der ab dem Hochmittelalter als Alpenübergang Bedeutung erlangte.
ARLBERG
Pass.Region.Marke.
ARLBERG,
facettenreich und
weltweit bekannt
Die eigentliche und massive Transformation des Arlberg setzte im ausgehenden 19. Jahrhundert ein und hat seither vielfältige Ausformungen erlebt.
Zunächst erhielt die 1884 eröffnete Bahnlinie zwischen Innsbruck und Bludenz die Bezeichnung „Arlbergbahn“, worauf sich mehr und mehr die Orte entlang der Strecke den Beinamen „am Arlberg“ zulegten. Mit der Eröffnung der Flexenstraße und der damit beginnenden touristischen Erschließung der historischen Region Tannberg erfährt der Arlberg schließlich auch eine geografische Erweiterung und wird zur touristischen Marke, die im Laufe des 20. Jahrhunderts immer größere Dimensionen annimmt.
Die touristische Entwicklung und damit einhergehende Verbreitung der Marke Arlberg hängt eng mit dem Skilauf zusammen. Hannes Schneider und die von ihm entwickelte Skitechnik – als „Arlbergtechnik“ bekannt geworden – tragen ebenso dazu bei wie die Entwicklung der „Arlbergschule“ als Lehrmethode. Die Verbreitung derselben erfolgte maßgeblich durch die Skifilme von Dr. Arnold Fanck. Die Verbindung der beiden Skiclubs „Arlberg“ und „Kandahar“ wird seit 1928 zum Synonym für alpinen Skirennsport. Ab jenem Zeitpunkt beginnt auch die internationale Verbreitung des Namens „Arlberg“: Schneider und Rudolf Gomperz begründen die „Deutschen Arlberg Kurse Schneider“ (DAKS), es entsteht ein „École d´Arlberg“ in den Vogesen und in Italien gilt die Arlbergschule
als „l´universita dello sci“. Auch über Europa hinaus wird die Marke bekannt – in Japan durch die Tätigkeit Hannes Schneider, in den USA, Australien und Neuseeland durch bekannte Skilehrer vom Arlberg, beispielsweise die Brüder Ernst und Franz Skardarasy aus Zürs. Die Orte rund um den Arlberg entwickeln sich in der Zwischenkriegszeit aus Bauerndörfern heraus zu modernen Tourismuszentren – ein Trend, der sich nach 1945 in bis dahin kaum vorstellbarer Weise fortsetzt. Skibekleidung und Arlberg-Skier sowie eine ungeahnte Anzahl an Werbeartikeln. Kleinere und Größere (zu letzteren ist wohl auch der Arlberg-Orient-Express zu zählen) – tragen zur Verbreitung der „Marke Arlberg“ bei. In viele Skidestinationen der Welt hat der Name Arlberg in unterschiedlichen Ausprägungen Einzug gefunden, zuletzt etwa in einem neuen, groß angelegten Resort in der Türkei. Arlberg-Skiclubs tragen das ihrige dazu bei, den Mythos dieses Skigebiets in den Alpen in zahlreichen Weltgegenden wachzuhalten.
Die drei Ausstellungen in Lech / Huber-Hus, St. Anton / Skimuseum und Stuben / Schulzimmer in der Kirche sind bis April 2016 zu sehen. Sie zeichnen das Werden der „Marke Arlberg“ bis in die Gegenwart nach.
Kurator: Christof Thöny. Ausstellungsorganisation: Thomas Felfer. Ausstellungsaufbau, Vermittlung: Sabine Maghörndl. Öffentlichkeitsarbeit, Rahmenprogramm: Monika Gärtner