Die Informationen zur Ausstellung (Juni 2021 bis April 2023) sind hier archiviert:
Ausstellung des Lechmuseums
Die Informationen zur Ausstellung (Juni 2019 bis März 2021) sind hier archiviert:
Der Klang eines Ortes
des Lechmuseums gemeinsam mit ski.kultur.arlberg
im Huber-Hus, Lech
Sichtbare und unsichtbare Spuren
Ski und Arlberg sind heute zwei Dinge, die einfach zusammengehören. Das war vor rund 120 Jahren, als sich die ersten Pioniere in den winterlichen Schnee wagten, noch lange nicht abzusehen. Und nicht nur das: Erst mit dem Skilauf wurde der Arlberg zur Region, übertrug sich der Name des alten Passübergangs auf ein Gebiet, dessen Alltag und Image heute längst vom Ski regiert werden.
Eine Ausstellung ohne Skier
Die Ausstellung im Huber-Hus lädt ein, sich auf Spurensuche nach dem Lebensgefühl Ski zu begeben. Sie fragt nach den Faktoren, die das „Wunder in Weiß“ ausmachten. Es geht um mehr als alte Bretter, Stöcke oder Bindungen. SPUREN erzählt von der Entdeckung des Schnees und der Lust an der Sonne, von großen Emotionen und neuen Körperbildern. Die Ausstellung lässt legendäre Rennen und illustre Gäste wieder aufleben, zeigt, wie der Arlberg ins Kino kam, was der Krieg mit dem Skilauf zu tun hat und wie man früher beim Après einen Skitag ausklingen ließ.
Verfolgt und vergessen
Anhand der “Silbernen Lokomotive”, einer Leihgabe das Jüdischen Museums Hohenems, wird das Schicksal von Rudolf Gomperz, Arnold Fanck und Hannes Schneider am Arlberg erzählt.
Buch zur Ausstellung SPUREN Skikultur am Arlberg
ski.kultur.arlberg Die Ausstellung Spuren entstand in Zusammenarbeit mit ski.kultur.arlberg. Der 2008 gegründete Verein widmet sich der Erforschung, Dokumentation und Vermittlung der Skikultur am Arlberg.Unterstützen auch Sie den Verein, indem Sie uns Ihre persönlichen Geschichten erzählen oder Erinnerungsstücke einbringen. Mit Ihrem Engagement als Freund der Skikultur ermöglichen Sie durch Ihrer finanziellen Zuwendung zukünftige Aktivitäten.
Ausstellungsteam Bernhard Tschofen, Zürich, Monika Gärtner, Birgit Heinrich, Sabine Maghörndl, Lechmuseum . Recherche: Martina Sepp, München . Grafik : Bernd Wölfler, Dornbirn . Illustration: Monika Hehle, Bregenz . Übersetzung: Gemma Fernandez, Wald am Arlberg . Hörstück: Sonja Prieth, Innsbruck . Sound-Installation: Klex Wolf, Innsbruck . Restaurierung : Gerhard Knabl, Imst, Beatrice Pfeifer, Bludenz . Ausstellungsbauten: Bauhof Lech
Mit Unterstützung von
- ski.kultur.arlberg
- Skischule Lech
- Bertolini-Verlag
- Gemeinde Lech
- Land Vorarlberg
- Lech-Zuers -Tourismus
“SPUREN. Die Ausstellung zur Skikultur” erzählt von der Entdeckung des Schnees und der Lust an der Sonne, von großen Emotionen und neuen Körperbildern – und das ohne einem Paar Ski.
Ausstellung des Lechmuseum
Gehkultur am Arlberg
Ausstellung des Lechmuseum gemeinsam mit Rita Bertolini und vorarlbergmuseum
http://www.lechmuseum.at/sonderausstellung/sterbstund/
Ausstellung des Lechmuseum im Philosophicum-Zelt
Gekonnt gestaltet, bibliophil, einmalig. Das neue Gemeindebuch Lech wurde mit dem Staatspreis „Schönstes Buch Österreichs“ ausgezeichnet. Anlass genug, alle 16 nominierten Bücher während des Philosophicums zu präsentieren. Obendrein konnte das Gemeindebuch auch die Prämierung als „eines der schönsten deutschen bücher“ erhalten und tourte zu den Buchmessen in London, Frankfurt, Wien … Das Gemeindebuch Lech entstand unter der Ägide von Bürgermeister Ludwig Muxel und der Herausgeberin Mag.a Birgit Ortner (Lechmuseum) gemeinsam mit dem Gestalterbüro Gassner-Redolfi (Schlins) und der Druckerei Ebert Print (D).
Eine Ausstellung des Lechmuseum im Philosophicum-Zelt in Kooperation mit Lechmuseum, designforum wien, Hauptverband des Österreichischen Buchhandels.
Leitung: Monika Gärtner, Aufbau und Vermittlung: Sabine Maghörndl, Monika Gärtner
Gemeindebuch Lech erhält Staatspreis
Genau 10 Jahre ist es nun her, dass Lech vom Hochwasser heimgesucht wurde. In der Nacht vom 22. auf den 23. August 2005 kam das „große Wasser“ und sorgte für wochenlangen Ausnahmezustand. Eine Situation, die zu allererst Verzweiflung auslöste, dann aber das Dorf zusammenhalten ließ. Die Gemeinde zeigt die 2006 konzipierte Ausstellung „Wellen schlagen“ und lädt alle ein, sich gemeinsam an das bedrohliche Naturereignis zu erinnern.
Rahmenprogramm:
- Täglich um 17 Uhr: „Do ben i au drbi gse“ – Erzählstunde in der Ausstellung mit dem Team des Lechmuseum
- Sonntag, 23. August, 09.30 Uhr: Messe zum Hochwasser mit Mag. Pfarrer Jodok Müller in der Neuen Lecher Kirche
- Sonntag, 23. August, ganztags: Kulturlandschaftswanderung „Landschaft und Namen“ mit der Sprachwissenschaftlerin Dr. Petra Pfefferkorn-Walser und dem Geologen Mag. Alfred Gruber durch das Zuger Tal
- Dienstag, 25. August, 14.00 Uhr: „SpielRaumNatur“ für die ganze Familie mit der Bücherei Lech – nur bei schönem Wetter. Treffpunkt Postgarage. Ein Nachmittag im Freien. Schnappt euch eine „Gummistiefeltasche“ und los geht´s!
DVD zum Hochwasser im Huber-Hus erhältlich
Leitung: Monika Gärtner, Kuratorin: Petra Walser-Pfefferkorn, Gestaltung: Gassner-Redolfi, Aufbau: Bauhof Lech, Sabine Maghörndl, Vermittlung: Sabine Maghörndl
Das grosse Wasser
Das Museum Huber-Hus feiert sein 10 Jähriges Bestehen: Das über 400 Jahre alte Huber-Hus wurde 2005 von der Gemeinde nach umfassender Renovierung als Museum eröffnet. Alle Freunde des Museums sind herzlich zum festlichen Jubiläums-Umtrunk um 11 Uhr ein. Um 11, 12, 15, 16 Uhr finden Führungen durch das Haus statt. Während des ganzen Tages können Kinder und Familien bei einem bunten Programm mit Freiluft-Werkstatt teilnehmen.
Ein Stück Geschichte unseres Dorfes: Das Huber-Hus wurde im Jahre 1590 erbaut. Die ersten Besitzer sind nicht bekannt. Im 18. Jahrhundert war es zuerst im Besitz der Familie Fritz, anschließend der Familie Huber, wobei die die letzten Huber-Nachkommen im 20. Jahrhundert die drei ledigen Brüder Hugo, Emil und Otto waren, die im Haus lebten. Mägde versorgten den Haushalt. Zuletzt war es Maria Konzett-Pircher, die über viele Jahre die Frauenarbeit im Haus verrichtete.
Vom Wohnhaus zum Hausmuseum: Um der Nachwelt die Wohnkultur der Walser anschaulich und originalgetreu zu präsentieren, unterzeichneten Altbürgermeister Johann Schneider und der damalige Schuldirektor Herbert Sauerwein am 4. Juli 1982 den Kaufvertrag. Seit dieser Zeit steht das Haus unter Denkmalschutz.
Umfassende Renovierung: 2004 begann die Gemeinde Lech unter Bürgermeister Ludwig Muxel mit der Renovierung und Restaurierung des Hauses. Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt Bregenz, dem Bauamt und dem Bauhof der Gemeinde Lech wurden die Arbeiten für das neue Museum aufgenommen.
Lebendiges Museum: Das Museum konnte sich von Beginn an unter den MuseumdirektorInnen Dr.in Petra Walser-Pfeferkorn, Mag. Thomas Felfer, Mag.a Birgit Ortner (derzeit in Karenz) und Monika Gärtner zu einem lebendigen Ort entwickeln. Insgesamt organisierten sie 13 Sonderausstellungen und bauten ein großes Archiv mit 100 Zeitzeugeninterviews auf. An die 20.000 Besucher wurden im Huber-Hus bei einem reichen Veranstaltungsprogramm empfangen – immer in guter Zusammenarbeit mit dem Museumsverein und deren Obfrau Veronika Walch und den vielen ehrenamtlichen MuseumsbetreuerInnen. Die Gemeinde forcierte zusätzlich den Erhalt der „Außenstellen“ des Lechmuseum, wie das Walsermuseum Lech-Tannberg mit seiner wertvollen Sammlung, die Restaurierung des Wang-Hus und die Archäologische Grabung Schöneberg, sowie bemerkenswerte Buch-Projekte, wie u.a. das Buch „Lebensbilder“ und das mehrfach ausgezeichnete „Gemeindebuch Lech“.
Ein Stück „Heimat“: Das denkmalgeschützte Haus ist nun seit 10 Jahren nicht nur ein Schmuckstück in Lech, sondern auch für viele Einheimische und Gäste auch ein Stück „Heimat“ geworden.
Pläne für die Zukunft: Doch das Haus platzt aus allen Nähten, eine Fläche für die jährlichen Sonderausstellungen fehlt, ein barrierefreier Besuch nicht möglich und die Depotsituation ist unzureichend. Ein Erweiterungsbau soll hier Abhilfe leisten und neue Möglichkeiten für die Zukunft auftun. Das „Lechmuseum“ wird sich in den nächsten 10 Jahren weiterentwickeln – zu einem überregionalen Haus der Kultur, Geschichte und Sprache.
So. 02.08.2015, Tag der offenen Tür:
- 11 Uhr Jubiläumsumtrunk
- 11 – 17 Uhr Führungen
- 10 – 17 Uhr Kinder- und Familienprogramm „Reiseziel Museum“
Leitung: Monika Gärtner, Aufbau und Vermittlung: Sabine Maghörndl, Veranstaltung: Veronika Walch, Petra Walser-Pfefferkorn
Geburtstagsfest
Pass.Region.Marke
Essen gehört neben Trinken und Schlafen zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Obwohl alle Menschen essen müssen, gibt es Unterschiede in der Konservierung, der Zubereitung und des Verhaltens bei Tisch. Die Sonderausstellung „Esskultur & Tischgespräche“ im Huber-Hus beschreibt Esskultur in seiner sozio-kulturellen Dimension. Ausgehend von der historischen Veränderung der Kochstelle werden unterschiedliche Küchengeräte und Möglichkeiten der Konservierung dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung befasst sich mit dem Tisch, weniger als physisches Objekt vielmehr als sozialer Ort. Der Tisch dient als Bühne. Auf dieser Bühne, für Lech-Zürs nicht unwesentlich, findet die Gastronomie ihr Spielfeld. In der Ausstellung wird in diesem Zusammenhang gezeigt, „was“ auf den Tisch kommt.
Kurator: Thomas Felfer. Gestaltung, Ausstellungsaufbau, Vermittlung: Sabine Maghörndl
Der Tisch als Bühne
2013 feiert die Vorarlberger Walservereinigung „700 Jahre Walser in Vorarlberg“. Anlass für dieses Jubiläum geben zwei Quellen. Sie zeugen von der Zuwanderung von aus dem Wallis abstammenden Siedlern nach Laterns und Damüls. Rund 700 Jahre später verbinden sich mit dem Begriff „Walser“ unterschiedlichste Konnotationen. War „Walser“ im ursprünglichen Sinne vorrangig rechtlich begründet. So herrschen heute vielfältige Walserbilder und Walseridentitäten nach der Neubewertung des Walsertums im 19. und 20. Jahrhundert.
Die Ausstellung zeigt die Walseridentität im 21. Jahrhundert. Besucherinnen und Besucher eingeladen, selbst aktiv zu werden und uns ihre Walseransichten zu schildern.
Kuratiert von Birgit Ortner mit Sabine Maghörndl
Herzwalser
Eine Ausstellung der „unartigen Bäuerinnen“ und Lecherinnen
Schon im Jahr 1857 findet sich in der Aufnahme des Franziszeischen Katasters ein kleiner Garten beim Haus Nr. 26, dem heutigen Museum Huber-Hus. In bester Südlage eingerichtet werden hier – dem Lecher Klima entsprechend – immer noch Salate, Gemüse und verschiedene Kräuter angepflanzt.
Nach den Ausstellungen „Der Raub der Europa“ 2009 in Krumbach und „Viecherei“ 2010 in Hittisau realisieren die „unartigen“ Bäuerinnen unter der Leitung von Sabine Lingenhöle-Rainer gemeinsam mit künstlerisch interessierten Lecherinnen die Ausstellung „blütezeit!“ im Huber-Hus. Der Name „unartige“ Bäuerinnen ist ganz klar programmatisch gemeint, denn dieses Projekt soll Klischees widersprechen und ein anderes Bild der Bäuerin zeigen.
Pflanzen können heilend, giftig, duftend, übel riechend, schön, auffallend, unscheinbar, fleischfressend, zart, robust, stachelig, anspruchsvoll, dominant, stark, wuchernd, schnell/langsam wachsend, erotisch oder auch symbolträchtig sein. Diese Aufzählung von Eigenschaften macht bewusst, wie vielfältig Pflanzen sind. Der Mensch nützt sie in unterschiedlicher Art und Weise, etwa für sein sinnliches Erleben, für religiöse und kultische Rituale, als Arznei-, Gewürz- und/oder Nahrungsmittel. Für die „unartigen“ Bäuerinnen und Lecherinnen, die die Natur tagtäglich hautnah erleben, stellen Pflanzen ein naheliegendes Thema dar. Die künstlerischen Arbeiten fragen nach den Beziehungen zwischen Pflanzen und Menschen, nach Symbolik der Pflanzenwelt oder betrachten Pflanzen als Teil von Traditionen in einem anderen Blickwinkel.
Künstlerinnen: Angela Amann, Karin Böhler, Angela Brenner, Aurelia Felder, Christa Fuchs, Martha Hämmerle, Barbara Jochum, Bettina König, Christl Kurzemann, Sibylle Metzler, Dagmar Nagel, Martha Niederacher, Cornelia Rhomberg, Angelika Stark, Doris Walch, Maria Walch, Rita Wohlgenannt und Doris Wolf.
Idee und Konzept von Sabine Lingenhöle-Rainer und Birgit Ortner
Kuratiert von Birgit Ortner mit Sabine Maghörndl
Farbspektakel von belebend bis giftig und zart bis stachelig.
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Wirtschaftsarchiv Vorarlberg
Der Technologiestandort Vorarlberg ist heute in aller Munde. Branchen wie Elektronik, Metallverarbeitung oder Lebensmittelerzeugung prägen die heimische Wirtschaft. Junge, innovative Unternehmen aus dem Ländle sind weltweit erfolgreich. Die öffentliche Hand unterstützt diese Entwicklung. Sie fördert Ausbildung, Forschung und Innovation auf verschiedenste Weise.
Bis in die 1980er Jahre galt Vorarlberg als Textilland. Von den alten Textilunternehmen existieren heute nur mehr wenige. Dabei dominierten sie die Vorarlberger Wirtschaft über mehrere Generationen. Heute hat die frühere Textilindustrie vielfach den Ruf einer veralteten, technologisch anspruchslosen Billiglohnbranche. Zu Recht? Die Ausstellung „Spindel, Strom & Düsenski“ zeigt ein etwas anderes Bild der Technologiegeschichte Vorarlbergs. Im 19. Jahrhundert, der Entstehungszeit der Textilindustrie, galt diese Branche als Lokomotive der Modernisierung. In den heimischen Textilunternehmen wurden modernste Produktionstechniken eingesetzt. Aber auch abseits der Textilindustrie zeigten sich Vorarlberger Unternehmen und Privatpersonen erfinderisch. Zum Beispiel der Elektropionier Friedrich Wilhelm Schindler. In seiner Versuchswerkstätte in Kennelbach entwickelte er im späten 19. Jahrhundert elektrische Geräte. Oder der Hohenemser Skihersteller Kästle. Lange bevor sich der Metallski am Markt durchsetzte, ließ Anton Kästle diese Erfindung bereits im Jahr 1938 patentieren.
„Spindel, Strom & Düsenski“ bietet einen Querschnitt durch rund 200 Jahre Vorarlberger Technik- und Erfindungsgeschichte. Es wird die lange Tradition des heimischen Technologiestandorts verdeutlicht.
Kuratiert von Christian Feurstein
Zwischen Tradition und Moderne.
Architektur-Technik-Kunst-Grafik-Fotografie-Film
Nach Überwindung des Ersten Weltkriegs erfreuten sich die Fremdenverkehrsorte Lech und Zürs steigender Beliebtheit. Der Skisport hatte sich von einem Sport der Eliten zum Volkssport entwickelt und damit einhergehend erfuhr die Region ihre erste touristische Blütezeit. Touristen und somit auch moderne Einflüsse strömten in die bis dahin ausschließlich von der Landwirtschaft geprägte Tannbergregion. In diesem Biotop der bäuerlichen Dorfgemeinschaft trafen damit städtische Interessen und Bedürfnisse auf ländliche Traditionen und hinterließen die unterschiedlichsten Handschriften. Die Ausstellung spannt einen Bogen vom Ausbau der Infrastruktur durch große Hotelprojekte und Vergnügungseinrichtungen, der Erschließung der Skihänge durch die ersten Skiliftanlagen über die visuellen Strategien des Films, der Fotografie als auch der Tourismuswerbung durch Plakate und Prospekte bis hin zu den Positionen der Künstler im Auftrag einer aufstrebenden Region. Im Fokus stehen moderne Einflüsse, die neben der traditionellen Walserkultur gedeihen.
Kuratiert von Marcel Just und Birgit Ortner
Architekturgeschichte
Innehalten und dem eigenen (An-)Blick entgegentreten das wollte auch die Familie Rinderer aus dem Großen Walsertal, als sie sich der verlockenden Aufgabe stellte, sich in einer begehbaren Selbstporträtkamera abbilden zu lassen. Was in dieser dreiwöchigen Arbeit entstand, in der die weltgrößte Kamera IMAGO 1:1 in ihrer monströsen Pracht beim Walserherbst Festival 2008 zu Gast war, ist ein einzigartiges fotografisches Zeitdokument einer Walser Großfamilie.
Die Bildnisse selbst bestechen durch tiefes Schwarz, aus dem sich die Figuren schälen wie Wesen aus vergangenen Zeiten. Als hätte ein Bildhauer gemeißelt, fallen die Menschen auf den Bildern in starre, ernste Posen. So kehrt die Würde zurück, die man von Fotos des 19. Jahrhunderts kennt, der Stolz, auch die ungewisse Sorge, dass der Apparat etwas anders macht als gedacht. Im Zeitalter der digitalen Fotografie stellt diese urtümliche Kamera die herrschenden Verhältnisse in der Fotokunst auf den Kopf. Sie erlaubt keine Lügen und die Technik des grenzenlosen Aufnehmens, Löschens und Reproduzierens scheint Lichtjahre entfernt zu sein.
Die Sonderausstellung zeigt auf eindrucksvolle Weise die lebensgroßen Selbstbildnisse der Familie Rinderer aus Raggal. Erleben Sie selbst wie der reaktivierte Gegenentwurf zur Digitalfotografie heute wirkt!
Idee und Konzept von Dietmar Nigsch, Fotografien von Susanna Kraus und Annegret Kohlmayer, Textbeiträge von Elisabeth Burtscher
Das Museum Huber-Hus steht im Jahr 2010 ganz im Zeichen des Schnees. Nachdem im Sommer mit der Ausstellung „Schnee“ zweihundert Jahre kunst- und kulturgeschichtliche Wahrnehmung des Schnees präsentiert wurden, lädt die Winterausstellung ein, den Schnee aus der heimischen Perspektive zu betrachten. Die Oberlecher Künstlerin Daisy Hoch bringt den Schnee auf die Leinwand und verführt mit ihren Bildern in atemberaubende Winterwelten. Begeben Sie sich auf eine Reise durch die Schneewelt in und um Lech!
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Vorarlberger Landesmuseum
Vorarlberg ist auf das Engste mit der Naturerscheinung Schnee verbunden. Er hinterlässt viele Spuren. Er prägt die Landschaft und gilt als ein Markenzeichen des Landes. Grund genug für das Landesmuseum nach der ästhetischen Wahrnehmung zu fragen. Wie gehen nationale und internationale Künstler mit Schnee um? Wie wandelt sich dieses Bild mit der Zeit? Aus der ungewöhnlichen Perspektive einer Sommerausstellung zeigt das Museum Momentaufnahmen zwischen Nähe und Ferne, Bilder von hellen und dunklen Welten, Facetten von Übermut und Bedrohung.
Die Ausstellung setzt mit der künstlerischen Eroberung der Gletscher um 1800 ein. Die Malerei sucht nach einer Wiedergabe des „Erhabenen“. Ziel ist die Darstellung der als majestätisch empfundenen Bergwelt. Wenige Jahrzehnte später findet der Impressionismus neue Wege, das scheinbar reine Weiß in ein funkelndes Farbenmeer zu tauchen.
Parallel startet u.a. am Arlberg um 1900 eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Skipioniere ebnen dem Tourismus die Bahn. Schnee bleibt ein vorerst exklusives Freizeitvergnügen sowie Ausdruck von Lifestyle und städtischer Sehnsucht. Seltene Beispiele aus der Frühzeit des Werbedesigns zeigen in der Ausstellung sowohl den „maskulinen“ als auch den „mondänen“ Schnee. Berauscht von alpiner Schönheit und Geschwindigkeit entdecken auch Film und Fotografie das Thema.
Hochkarätige Kunstwerke, die als Leihgaben vor allem aus Museen in Österreich, Deutschland und der Schweiz kommen, belegen die Veränderungen – inklusive der „dunklen Seiten“ des Schnees. Wie Kunstschaffende heute mit dem Rohstoff Schnee umgehen, demonstrieren ausgewählte Werke aus den Bereichen Fotografie, Malerei, Video und Installation.
Die vom Vorarlberger Landesmuseum als Spurensuche im Sommer konzipierte Schau, die in ihrer künstlerischen Spannbreite so noch nie zu sehen war, findet an zwei Orten statt: Neben dem Stammhaus in Bregenz auch im Museum Huber-Hus in Lech am Arlberg – weltweit Inbegriff der weißen Pracht.
Kuratiert von Tobias G. Natter
Schnee, Rohstoff der Kunst
Ein Querschnitt aus 200 Jahren Gemeindegeschichte
Von 1805 bis 1814 stand Vorarlberg unter bayerischer Herrschaft. Im Jahr 1808 erließ die bayerische Verwaltung eine Gemeindereform, die den Ausgangspunkt einer modernen Gemeindeorganisation darstellte. Es entstanden Ortsgemeinden mit staatlichen Aufgaben und einer staatlich beaufsichtigten Selbstverwaltung.Ein Großteil der heute bestehenden Gemeinden geht auf die Reform von 1808 zurück.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aus 200 Jahren Gemeindegeschichte von 1808 bis 2008.
Kuratiert von Birgit Ortner
Beitrag im Sammelband „200 Jahre Gemeindeorganisation in Vorarlberg. Vorarlberger Landesregierung 2009“
„Kästle – Die weiße Legende“ lädt Sie ein, eine Zeitreise der legendären Marke von den Gründungsjahren 1924 bis zum Comeback im Winter 2007/08 zu erleben. Zwei ehemalige Kästle-Mitarbeiter haben einen großartigen Fundus an bisher unveröffentlichtem Bildmaterial und legendären Skimodellen zusammengetragen, der die emotionale und packende Geschichte dieser Marke widerspiegelt. Tauchen Sie ein in die großartigen Innovationen, die Kästle dem Skimarkt angedeihen ließ. Der Arlberg war in der mehr als 80jährigen Geschichte der Marke Kästle immer ein starker Referenzpunkt. Hier fand Anton Kästle die Inspiration für seinen „Arlberg Ski“, der später die Basis für die Marke Kästle bilden sollte. Hier trainierten und siegten viele der unvergessenen Kästle-Skifahrer wie Trude Jochum-Beiser, die 1950 die erste Goldmedaille für Kästle gewinnen sollte. Hier wurde am 8. Dezember 2007, die Comeback-Kollektion der Marke vorgestellt.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt des Schaffens und Lebens Walther Flaigs, geb. 1893 in Württemberg. Faszinierend an diesem Mann, von Beruf Agraringenieur, war seine umfassende Tätigkeit in der Bergwelt. Nicht nur, dass er zu über 2000 Bergtouren aufbrach und über 50 Erstbesteigungen wagte. Er war unermüdlicher Schriftsteller, Skiführer, Bergführer, Kartograph, einzigartiger Fotograph, begabter Zeichner, Lyriker, Musiker und von Herzen Familienmensch.
Er war maßgeblich an den Entwicklungen der Ski- und Bergausrüstung beteiligt. Daneben war es sein Verdienst, dass Routenführungen in Schwierigkeitsgrade eingeteilt wurden. Er engagierte sich für den Rennsport und stellte über viele Jahre für den Österreichischen Skiverband eine Sammlung zusammen. Seine Bücher, Bergbeschreibungen und Führer waren maßgeblich für die Popularität unserer Bergwelt verantwortlich – er liebte den Arlberg. Es mag deshalb vielleicht kein Zufall sein, dass ihn seine letzte Bergtour kurz vor seinem Tod im Jahre 1972 in das Lechquellengebirge führte.
Kuratiert von Petra Pfefferkorn-Walser
Ein Stück Geschichte unseres Dorfes
ie erste Ausstellung im neu eingerichteten Museum Huber-Hus widmet sich der Haus- und Bewohnergeschichte. Wer wohnte hier? Wie wurden die Räumlichkeiten genutzt? Nicht zuletzt ist auch die Musealisierungsgeschichte ein Thema der Ausstellung.
Kuratiert von Petra Pfefferkorn-Walser