Das Wang-Hus zählt zu den ältesten Häusern am Tannberg. Ein Blick durch die Fenster dieses historischen Baudenkmals zeigt Wohn- und Lebensstil vergangener Zeiten auf. Es ist kein Museum im ursprünglichen Sinne, seit seiner Restaurierung im Jahr 1998 aber als historisches Baudenkmal für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Wang-Hus geht in seinem Kern bis ins späte 15. Jahrhundert zurück. Es handelt sich dabei um ein einzelliges – in späterer Folge zweizelliges – Haus, das nicht unterkellert ist. Die Datierung der Stubenbalken ergaben ein Fälldatum von 1494, das bedeutet, dass die Stube im Jahre 1495 errichtet wurde, da die Hölzer für Stuben normalerweise sofort verarbeitet wurden.
Die Bezeichnung Wang, ein Name typisch für die Zeit der Rodungskolonisation, ist zurückzuführen auf die Lage des Anwesens an einer sonnigen Hangterrasse. Da das Anwesen an den Ausläufern beziehungsweise am Rande eines Sumpfgebietes liegt, findet sich ein Boden, der beste Voraussetzungen für die Viehwirtschaft bietet.
Das Haus gleicht in seiner Anlage einem zweizelligen Einraumhaus. Es wurde 1588 erweitert und war damals bereits mit einem gemauerten Speicherraum und einer offenen Kochlaube und Kaminanlage ausgestattet. Der Grundriss mit der quadratischen Stube und der anschließenden bergseitigen ehemaligen Flurküche kann dem Vergleich einer Scheune mit angebautem Kochschopf, wie es am Tannberg durchaus üblich war, standhalten. Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine Übergangsform: Anstelle der Scheune wird eine »gestrickte« Stube errichtet, der Rest des Hauses bleibt in der ursprünglichen Form erhalten.
Im Stall des Wang-Hus erwartet die Besucher eine »Schindelstraße«. Hier können Sie den Prozess der Schindelherstellung anhand unterschiedlicher Stationen nachvollziehen. Der Stall ist frei zugänglich und kann jederzeit besucht werden.
Archäoligische Mauerreste die Geschichten erzählen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Haus Nr. 2/4 am Schöneberg, as in den schriftlichen Quellen erstmals im 15. Jahrhundert Erwähnung findet, abgebrochen.
Seither lag die Hofwüstung brach und nur mehr dessen Mauerreste waren sichtbar. 2012 wurde die Hofwüstung archäologisch untersucht. Die Besonderheit stellt ein unter der Erde verlaufender und gedeckter Verbindungsgang zwischen Haus und Stall dar. Der Verbindungsgang, der zwischenzeitlich einzubrechen drohte, wurde im Zuge der archäologischen Untersuchung wiederhergestellt. Besichtigt werden können die Mauerreste und der rekonstruierte Verbindungsgang.
Archäologische Grabung und Untersuchungen: Mag. Claus-Stephan Holdermann, Firma Context, Ranggen mit Unterstützung der Gemeinde Lech und dem Bundesdenkmalamt Vorarlberg.
Historisches Baudenkmal mit aktueller »Schindelstraße«